Tag des offenen Denkmals
Ihr Ansprechpartner
Liselotte Thiele
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Der Tag des offenen Denkmals wird seit 1993 bundesweit durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Er findet alljährlich am zweiten Sonntag im September statt. Ziel des Tags ist es, die Bedeutung des baukulturellen Erbes erlebbar zu machen.
Seit dem Jahr 2014 liegen die Vorbereitungen und die Durchführung des Tages des offenen Denkmals in der Hand des Kulturlandvereins, unterstützt von der Stadt Osterwieck und der Tourist- und Stadtinformation.
Alle Fäden laufen beim Kulturlandverein zusammen: das Auswählen der Objekte, deren Anmeldung bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die Werbung mit Plakaten und Infomaterial und der Kontakt zu den Medien. Am Tag des offenen Denkmals selbst betreut der Kulturlandverein den Informationsstand.
Tag des offenen Denkmals 2019 - Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur
08. September 2019
Um den Bedürfnissen der im späten 19. Jahrhundert stetig wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden, wurden durch nachträgliche Ladeneinbauten neue Verkaufsräume geschaffen. Dies bedeutete immer einen deutlichen “Umbruch“ in der Architektur eines Hauses. Auch wenn oft äußerst qualitätsvoll mit viel Einfallsreichtum und handwerklicher Perfektion gearbeitet wurde, litt darunter der ursprüngliche Gesamteindruck eines Fachwerkhauses.
Diese „Umbrüche durch Ladeneinbauten“ wurden zum Tag des offenen Denkmals mit vielen historischen Fotos an den heutigen Fachwerkhäusern dokumentierte.
Tag des offenen Denkmals 2018 - ENTDECKEN, WAS UNS VERBINDET
Das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals gibt uns die Gelegenheit, bei einem Spaziergang durch Osterwieck in den Sehenswürdigkeiten der Stadt nicht nur interessante, großartige oder liebenswerte Fotomotive zu sehen, sondern zu überlegen, wo es Vorbilder dazu gibt, welche historischen Ereignisse Spuren hinterlassen haben. Baudenkmale sind lebendige Geschichtszeugen, und wir machen uns auf den Weg, um sie zu entdecken und zu erkennen, was uns mit ihnen verbindet.
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Tag des offenen Denkmals 2017 - MACHT UND PRACHT
Auch in Osterwieck? Ein Rundgang durch die Stadt wird diese Frage schnell beantworten.
Die Alte Vogtei ist als Sitz des Stadtvogts und bischöflicher Herrschaftsbau von 1533 ein massiver Steinbau mit aufgesetztem Fachwerkgeschoss, an dem sich die heute ältesten nachweisbaren Fächerrosetten über den Balkenköpfen befinden. Hier war der Ort der Rechtsprechung.
Der an Besitz und Macht reiche Lippold XIII. v. Rössing ließ 1530 den ältesten Bauteil seines Adelssitzes errichten, den sein Sohn Ludolph I. 1579 zum Bunten Hof erweiterte, einem prächtigen mit Arkaden und Inschriften geschmückten Fachwerkbau mit Rittersaal und Treppenturm.
Das prächtige Mittelschiff der Stephanikirche wurde 1557 erbaut, die Mittel dazu kamen zu fast 90 % allein vom Rat der wohlhabenden Stadt.
Und dass die einflussreichen Ratsherrn- und Bürgermeisterfamilien auch noch zu denen gehörten, die 1667 die Nikolaikirche neu ausgestaltet haben, zeigt ein Besuch dieser Kirche.
Angesichts so beeindruckender Macht- und Prachtdemonstration wollten sich die Osterwiecker Bürger, die als Bürgermeister, Bau- und Mühlenherrn oder Kämmerer dem Rat der Stadt angehörten, und es als Schmiede und Schlosser, Bierbrauer, Knochenhauer, Gerber, Tuchhändler und Kaufleute sowie Ackerbürger und Waldbesitzer zu großem Wohlstand gebracht hatten, nicht lumpen lassen.
Ebenso wie das Alte Rathaus, 1554 aus Stein errichtet, beeindrucken die von ihnen und den Gilden errichteten Fachwerkhäuser durch ihre Größe, den reichen Fassadenschmuck und kunstvoll geschnitzten Inschriften.
Das sogenannte Eulenspiegelhaus von 1534 ist ein besonderes Beispiel dafür. Mit seinem Schnitzwerk, einem schönen Laubstab, Gardinenbogen-Fenstern und der Inschrift „Verbum Domini manet in Eternum“ (Gottes Wort bleibt in Ewigkeit) hat erkennbar die Reformation Einzug in Osterwieck gehalten.
Tag des offenen Denkmals 2016 - DENKMALE GEMEINSAM ERHALTEN
Ein Adelssitz, ein Ochsenstall, eine Kirche – was haben sie wohl gemeinsam? Die Antwort: alle drei sind lebendige Beispiele zum Leitmotiv des Tages des offenen Denkmals am 11. September 2016: „Denkmale gemeinsam erhalten“.
Der Adelssitz der Familie von Rössing, der Bunte Hof, drohte zu verfallen. Für den großen Fachwerkbau aus dem 16. Jh. mit eindrucksvollem Rittersaal, mit seltener spätgotischer Dachkonstruktion und Treppenturm, musste eine Nutzung gefunden werden.
Gemeinsam mit dem Deutschen Fachwerkzentrum in Quedlinburg und dem Landesamt für Denkmalpflege fand die Stadt Osterwieck eine Lösung: Barriere freie Wohnungen für Schüler des nahen Fallsteingymnasiums, Räumlichkeiten für die Stadt- und Schulbibliothek sowie ein Saal für öffentliche Veranstaltungen, Theater- und Musikaufführungen sollten entstehen. Noch in diesem Jahr wird der restaurierte Bunte Hof an die Stadt übergeben.
In Deersheim fehlt für 800 Einwohner eine Einkaufsmöglichkeit. Engagierte Bürgerinnen und Bürger gründeten eine Genossenschaft. Gemeinsam wurde die Errichtung eines Dorfladens geplant. Der Ochsenstall und ein weiteres Stallgebäude des Edelhofes mussten dafür renoviert und umgebaut werden. Aus dem Ochsenstall wurde die Markthalle, im anderen Stallgebäude wird demnächst am Tag der Regionen der Dorfladen eröffnet.
Die Stephanikirche war vor 25 Jahren dringend renovierungsbedürftig. Schon bald nach der Wende wurde der Kirchbauverein gegründet, und gemeinsam förderten seitdem die nahezu 300 Mitglieder des Vereins aus allen Teilen Deutschlands mit ihren Spenden die Bemühungen der Kirchengemeinde, dem Gotteshaus wieder seine ursprüngliche Schönheit und Würde zurück zu geben. Viele Spender und die Braunschweiger Eckensberger-Stiftung unterstützten sehr großzügig den Kirchbauverein und die Kirchengemeinde. Die Restaurierung der wurde zu einer beispiellosen Erfolgsgeschichte.
Tag des Offenen Denkmals 2015 - HANDWERK, TECHNIK, INDUSTRIE
Schon in der frühen Neuzeit verdankte Osterwieck seinen Wohlstand den Handwerkern der Sieben Gilden: den Wantschneidern, Bäckern, Schustern, Krämern, Knochenhauern, Schneidern und Schmieden. Ihre Gildewappen finden sich in der Stephanikirche an der Gldenprieche. Ebenso waren die Zimmerleute und Steinmetze, die Gerber und Bierbrauer in der Stadt vertreten.
Ein Rundgang durch die Stadt führte in die Werkstatt eines Schuhmachermeisters, zu einer Geigenbauerin, die vor allem auch Gamben fertigt, zu einem Lokschuppen, das Heimatmuseum zeigt das seltene Ledergeld der Inflationszeit, eine Francis-Zwillingsturbine wird in Betrieb genommen, die Backsteinreste der alten Zuckerfabrik sind noch zu sehen, ebenso die Werkhalle einer Druckerei mit ausgestellten Setzkästen und ein historischer Ackerbürgerhof öffnet seine Tore.
Tag des offenen Denkmals 2014 - FARBE
Der Kulturlandverein Osterwieck hat zu diesem Thema zehn Fachwerkhäuser ausgewählt, die in den vergangenen Jahren restauriert worden sind. Dabei wurde die Farbgebung fast immer verändert. Das Eulenspiegelhaus oder das schlichtes Fachwerkhaus im Schreiberhof 2 oder der Bunte Hof wären Beispiele dazu. Um dieses Thema Besucher näher zu bringen, werden sie an einem Informationsstand Am Markt begrüßt und erhalten dort Fotos des ursprünglichen Zustandes und einen Stadtplan mit den eingezeichneten Objekten. So können sie selbst bei einem Rundweg durch die Stadt alt und neu vergleichen oder auch an einem geführten Stadtrundgang zum Thema Farbe teilnehmen. An die Jüngsten ist ebenfalls gedacht worden: Aktionen und Spiele für Kinder am Infostand und in der Nikolaikirche sind geplant.
Dieses Konzept wurde bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz angemeldet und als „wirklich schöne Idee“ gelobt.