Osterwieck - Fachwerkstadt der Reformation
Die Bedeutung der Inschriften der Osterwiecker Fachwerkhäuser
41 Hausinschriften aus dem Reformationsjahrhundert sind das Augenfälligste und Ablesbare, für jedermann und jederzeit frei zugängliche, einzigartige Erbe. Wir können dem Volk des 16. Jahrhunderts zwar nicht mehr ›aufs Maul schauen‹, dafür aber nach wie vor auf seine Mauern. Es geht dabei um nichts Geringeres, als um die Verbildlichung eines der reformatorischen Grundanliegen, des „sola scriptura“. Dass schon kurz nach dem Tod des Reformators das ›biblische Wort‹ die Fassaden der nieder- und mitteldeutschen Fachwerkstädte Haus für Haus prägen sollte, ist die bisher in ihrer Bedeutung und Aussagekraft die am wenigsten gewürdigte Auswirkung der Reformation. Denn wann hat es das jemals vorher gegeben, dass Menschen freiwillig und aus innerem Antrieb das sie Bewegende und ihnen vor allem anderen Wichtige außen an ihren Häusern kundmachten?
Weiterlesen: Die Bedeutung der Inschriften der Osterwiecker...
Die frühprotestantische Stadtkirche St. Stephani
Aus den Kirchenrechnungsbüchern, die seit der Einführung der Reformation in Osterwieck fast vollständig vorhanden sind, wissen wir, daß im Jahre 1552 das alte Kirchenschiff abgerissen und in der kurzen Zeit von nur 5 Jahren die heutige fünfjochige und dreischiffige Langhaushalle errichtet wurde. Die in den Kirchenbüchern dafür abgerechneten Mittel stellte zu fast 90% der Rat der Stadt zur Verfügung. Besonders gekennzeichnet wird dieser spätgotische Hallenbau, der in vielem schon den Geist der Renaissance atmet, durch seine Arkadenbögen mit Steinmetzreliefs.
Weiterlesen: Die frühprotestantische Stadtkirche St. Stephani